Gudd gess: Bibbelsches Bohnesupp
- Anna-Lena G.
- 6. Jan. 2020
- 3 Min. Lesezeit
Warum im Saarland die Bohnensuppe 'Bibbelsches Bohnesupp' heißt und was da eigentlich alles so dazu gehört erfährst du hier.

Heimat. Ein Wort, dass für jeden etwas anderes bedeutet. Für manche ist Heimat der Ort in dem sie aufgewachsen sind, für andere die nächst größere Stadt und für noch andere vielleicht der Ort, an welchem sie sich selbst irgendwann niedergelassen haben. Heimatlos ist aber keiner von uns.
Heimat war für mich schon immer mit dem Saarland verbunden. Hier bin ich verwurzelt, meine Familie kommt von hier und ich habe fast mein ganzes Leben hier verbracht. Auch wenn ich vor habe, irgendwann Deutschland zu verlassen, so wird das Saarland dennoch immer noch meine Heimat bleiben. Ein Ort, an dem ich auch nach 30 Jahren noch zurückkehren kann und an welchem sich nicht viel verändert haben wird. So klein es auch ist, es ist dennoch ein schönes Fleckchen Erde, um einen Freund von mir, der zugezogen ist, zu zitieren. Aber gerade weil ich weiß, dass ich irgendwann meine Heimat hinter mir lassen will, um auf eigenen Beinen stehen und neu anfangen zu können, ist es für mich wichtig ein Stück meiner Tradition und meiner Kindheit mitnehmen zu können. Und was eignet sich dafür besser als Rezepte der regionalen Küche?
Ab sofort werde ich euch einmal im Monat ein originales Rezept aus meiner Region vorstellen. Dadurch bekommt ihr einen Eindruck von unserer kulinarischen Vielfalt und für mich entsteht dadurch einen tolle kleine Sammlung, welche ich selber vielleicht mal an meiner Kinder vererben kann. Meine Großeltern etwa hatten ihre Rezepte nie niedergeschrieben, weswegen ich da keine Aufzeichnungen mehr habe und mir demnach alles selber zusammen suchen muss nun.
Das erste Gericht, welches ich euch gerne innerhalb der Reihe vorstellen möchte, ist eine klassische saarländische Bohnensuppe. Diese wird entweder Bibbelsches Bohnesupp oder Schnibbelsches Bohnesupp genannt. Letzteres weil der komplette Inhalt in kleine feine Schnippelchen geschnitten werden muss, bevor dieser gekocht werden kann. Bibbelsches Bohnesupp ist dabei jedoch der Name, der mehr Leuten geläufig sein dürfte, zumindest hat das eine nicht repräsentative Umfrage unter meinen Freunden und Verwandten ergeben.
Die Suppe braucht zwar etwas zur Vorbereitung, da das Schneiden doch einiges an Zeit in Anspruch nehmen kann, aber dafür könnt ihr daran mehrer Tage essen und müsst sie nur nochmal schnell aufwärmen (und dann schmeckt sie mir persönlich fast sogar noch besser!).

Zutaten:
500g grüne Stangenbohnen
500g Kartoffeln (vorwiegend festkochend)
1 Bund Suppengrün (Karotten, Lauch, Sellerie)
1 Zwiebel
100g Bohnenkraut
2 Frühlingszwiebeln
1,5l Gemüsebrühe
100g Speck
4 EL Mehl
50ml weißer Balsamico
Salz, Pfeffer, Kräuter, Muskat
Schmand/Saure Sahne (optional)
Zubereitung:
Die Kartoffeln waschen, schälen und in kleine Stücke schneiden. Das gleiche mit den Bohnen und dem harten Gemüse aus dem Suppengrün, bis auf den Lauch und die Petersilie (wenn vorhanden).
Die Gemüsebrühe zum kochen bringen, dann Bohnen und Kartoffeln dazugeben.
Nach 5min Kochzeit das Gemüse aus dem Suppengrün und das klein gezupfte Bohnenkraut dazu geben und circa 20min kochen lassen.
Währenddessen den Speck klein schneiden und mit der Zwiebel in einer Pfanne anschwitzen, bis die Zwiebeln eine goldgelbe Farbe haben. (Für eine vegane/vegetarische Variante den Speck einfach weglassen.) Anschließend mit dem Mehl bestäuben und mit dem Essig ablöschen. In die Suppe geben.
Abschließend den Lauch und die Frühlingszwiebeln klein schneiden und in die Suppe geben. Mit Pfeffer, Salz, Muskat und Kräutern abschmecken.
Wer möchte kann die Suppe im Teller mit einem Klecks Schmand oder saurer Sahne servieren. Man kann darin auch Würstchen warm machen natürlich. Typischerweise isst man im Saarland immer Zwetschgenkuchen (Pflaumenkuchen) dabei, aber da gerade dafür keine Saison ist, muss ich euch das Rezept wann anders näher bringen!
Wenn euch das Rezept gefällt, würde es mich freuen, wenn ihr mir ein Like oder einen Kommentar hinterlasst. Über Verlinkungen auf nachgekochten Gerichten freue ich mich natürlich umso mehr! Vergesst auch nicht den Post dazu auf Instagram zu liken, um mich dadurch zu unterstützen.
xoxo Anna-Lena
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